Kultusminister Andreas Stoch sprach in Birkenfeld zur Bildungspolitik im Land

Veröffentlicht am 05.09.2013 in Landespolitik

(v.L.) Katja Mast MdB, Andreas Stoch Kultusminister, Monika Müller Bürgermeisterin

Der SPD–Kreisvorsitzende Timo Steinhilper richtete ein herzliches Grußwort an alle Zuhörer. Am 28. August 2013 hatte der Kreisverband in die Sixthalle in Gräfenhausen eingeladen. Es geht um Chancengleichheit für unsere Kinder. Das ist sein Leitmotiv.

Katja Mast MdB fragt, wie es weitergeht mit der Bildungsreform in Baden–Württemberg. Das wird auch im Bund, im derzeitigen Bundestags-Wahlkampf entschieden, sagt sie. Gemeinschaftsschule geht am besten als Ganztagsschule. Wir brauchen eine Garantie für die Ganztagsschule. Die SPD will dauerhafte Finanzhilfen des Bundes ermöglichen. „Dafür wollen wir das Kooperationsverbot zwischen dem Bund und den Ländern abschaffen. Ab 2014 wollen wir schrittweise aufbauend jährlich 20 Mrd. Euro mehr für Bildung investieren. Auch darum geht es bei der Wahl am 22. September“, so Katja Mast.

Als „Minister für Chancengerechtigkeit“ stellt Katja Mast den Redner des Abends vor. Er ist Vater von vier Kindern. Mit einer netten Anekdote weist sie ihn als leidenschaftlichen Sportler aus.

Ein Wirtschaftsstandort wie Baden–Württemberg kann es sich nicht leisten, Jugendliche zurückzulassen, die ihre Ausbildungs-Chancen nicht genutzt haben oder nicht nutzen konnten, so beginnt der Minister.

2011 war der Regierungswechsel im Land. Nach Aufhebung der „verbindlichen Grundschulempfehlung“, das war ein Wahlversprechen, grassiert die Angst unter den Eltern: Werden unsere Kinder es auf dem von uns gewählten Weg auch schaffen? Mit Nachhilfe–Stunden kann man, muss man vielleicht, helfen. Aber wer kann sich das finanziell leisten? Das ist wieder eine Frage der sozialen Herkunft. Das kann Sozialdemokraten nicht zufrieden stellen. Wir müssen die immer noch vorhandene Abhängigkeit von Bildung und sozialer Herkunft auflösen.

Der Redner nahm auch Stellung zur Umsetzung von Inklusion, einer Verpflichtung durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Was es heißt: Unterschiedlichkeit aufnehmen und pädagogisch umsetzen, was am besten gelingt mit der Gemeinschaftsschule. Sie umfasst die Klassen 5 – 10, gegebenenfalls auch 5 – 13 und ermöglicht somit alle Schulabschlüsse unter einem Dach: für Hauptschule, Realschule sowie Abitur. Gemeinschaftsschulen sind Ganztagsschulen.

Oder alles so lassen wie bisher? Schon die Schulentwicklung im ländlichen Raum spricht dagegen. Da gibt es dann Hauptschulen, deren Eingangsklassen haben weniger als 16 Schüler.

Also was tun? Mindestens Hauptschule und Realschule zusammenpacken und dann den für das Kind je individuell passenden Bildungsabschluss finden. Alle Kinder werden gefördert und lernen so viel wie möglich gemeinsam in einem Klassenverbund. Sie bereiten sich intensiv auf die unterschiedlichen Abschlüsse vor. Dafür werden Lerngruppen gebildet, z. B. für Mathematik, für Französisch, für diejenigen, die eine zweite Fremdsprache für den von Ihnen gewählten Abschluss brauchen, oder Lerngruppen für Physik und Chemie. Die Lerngruppen sollen auch auf die Begabungsunterschiede der Kinder fördernd und helfend eingehen.

Auch in der Lehrerausbildung muss sich etwas ändern. Viele Bereiche der Gemeinschaftsschulen werden von der bisherigen Ausbildung der Lehrer abgedeckt. Es gibt bereits Fortbildungskonzepte für die Lehrerinnen und Lehrer, um sie auf die die Änderungen der Unterrichtsform und der Inhalte vorzubereiten. Es liegt auch an der Bereitschaft der Kommunen, den Lehrerinnen und Lehrern und vor allem den Eltern, die Gemeinschaftsschulen auf den Weg zu bringen, so Stoch abschließend.

 

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